Kassenärzte-Chef Andreas Gassen fordert eine Lockerung bei Krankschreibungen, um Arztbesuche zu reduzieren, insbesondere durch Verlängerung der Frist für Krankmeldungen von drei auf vier oder fünf Tage, um die medizinische Validität zu erhöhen und die Verantwortung der Arbeitnehmer zu stärken.

Gassen betont, dass jährlich etwa 116 Millionen Krankmeldungen in Deutschland ausgestellt werden, wobei rund 35% drei Tage oder kürzer sind, was die Diskussion um die Regelungen verstärkt.

Obwohl Gassen diese Vorschläge bereits in der Vergangenheit gemacht hat, wurden sie bisher nicht umgesetzt.

Die deutsche Regierung, angeführt von Friedrich Merz, plant jedoch, digitale Online-Krankschreibungen abzuschaffen und strebt eine höhere Wochenarbeitszeit an, was gegen Lockerungspläne spricht.

Deutschland weist im europäischen Vergleich eine überdurchschnittliche Krankschreibungsquote auf, was die Forderung nach Lockerungen erschwert.

Neben der Regelung zur Krankschreibung wird auch über die Lohnfortzahlung bei Krankheit diskutiert, inklusive Vorschlägen wie Karenztagen, bei denen Arbeitnehmer für die ersten Krankheitstage keinen Lohn erhalten würden.

Arbeitgeberverbände lehnen Lockerungen ab und fordern, dass Arbeitnehmer am ersten Krankheitstag keinen Lohn erhalten, was die Belastung der Gesundheitssysteme erhöhen könnte.

Gassen möchte die Regelungen verantwortungsvoller und für die Arbeitnehmer besser handhabbar machen, um die Belastung der Gesundheitsressourcen zu verringern.

Besonders bei kranken Kindern fordert Gassen eine Lockerung, sodass die ärztliche Bescheinigung ab dem ersten Krankheitstag entfallen könnte, um Eltern und Kinderarztpraxen zu entlasten.

Er schlägt vor, die Regelung für Krankmeldungen bei Kindern zu lockern, um Praxen und Eltern in Zeiten hoher Infektionszahlen zu entlasten, indem die Bescheinigung durch den Kinderarzt ab dem ersten Tag entfällt.